Tag 20 | 26.01.2020 | 1. TAG IN ALLEPPEY
Schon wieder ein Tag der früh begann. Sehr früh sogar. Bereits um halb sechs hatten wir uns mit Noell und seinen Vater, den Besitzern des Homestays getroffen. Wir hatten uns für eine Kanutour entschieden und ließen uns zur Anlegestelle bringen. Die beiden fuhren mit dem Roller voraus und wir mit den Fahrrädern hinterher. Schön anzusehen, dass die Stadt in der Nacht ruhig ist. Hier und da waren aber schon Inder mit Fahrzeugen und Handkarren unterwegs.
Wir waren die ersten beim Treffpunkt und warteten auf die weiteren Teilnehmer. Witzigerweise waren dort zwei jüngere Frauen dabei, die wir bereits am Vortag auf der Fähre gesehen hatten. Ausgestattet mit einer Rettungsweste und einem Liter Wasser wurden wir zum Fluss geleitet. Passend zum Sonnenaufgang begann unsere Tour auf dem Kanu. Wir wurden entlang des Flusses und kleineren Kanäle geführt. Unser Guide erzählte uns einiges zur Schifffahrt, den Transportwegen am Fluss und der Bewässerung der anliegenden Reisfelder. Wir paddelten vorbei an Indern, die sich im Fluss wuschen, die Zähne putzten oder ihr Wäsche reinigten. Nach mehreren Stunden erreichten wir unser Ziel, bei dem ein indisches Frühstück serviert wurde. Zur Anlegestelle ging es anschließend mit einem Boot zurück.
Mittlerweile war es Mittag. Wir fuhren mit unseren Fahrrädern in die Innenstadt, um dort die Sehenswürdigkeiten abzuchecken. Am Hafen kamen wir an einer großen Anlegestelle für Hausboote an. Unzählige Male wurden wir angesprochen, ob wir nicht eine Bootstour unternehmen wollten. Auf der Suche nach einem Café, entdeckten wir eine schöne Adresse direkt am Fluss. Wir beobachteten die vorbeifahrenden Boote, tranken unseren Kaffee, aßen Kuchen und ließen die Zeit an uns vorbeiziehen. Der 26. Januar war der Nationalfeiertag in Indien. Zwar waren einige Geschäfte geschlossen, ansonsten waren die Straßen wie gewohnt sehr belebt.
Als wir nachmittags zurück zur Unterkunft fuhren, kamen wir an einer großen Ansammlung von Menschen vorbei. Mit Sicherheit über 1000 Menschen, die am Straßenrand standen und einer Rede zuhörten. Die letzten gefahrenen Kilometer waren beschwerlich, da nach der Rede sich sämtliche Menschen in Bewegung setzen und mit dem Roller oder Auto losfuhren. Gut, dass wir mit unseren schmalen Fahrrädern uns überall durchschlängeln können.